Zeitungsartikel vom 2.04.22
1. Ein neuer Dechant wurde gewählt
Am Dienstag, den 29. April 22 wählten die beiden Pastoralkonferenzen ( = alle Seelsorger: innen) aus Haltern am See und Marl im Pfarrzentrum an der Marler Josefskirche einen neuen Dechanten.
Gewählt wurde Pfarrer Michael Ostholfhoff aus St. Sixtus Haltern am See.
Als Definitor (= Stellvertreter) entschied man sich erstmalig nicht für einen Kleriker (= geweihter Priester). Die Wahl fiel auf den Pastoralreferenten Benedikt Stelthove aus Hl. Edith-Stein in Marl.
Die Wahl bedarf der Bestätigung durch den Diözesanbischof Felix Genn, der in der Regel dem Votum der beiden Pastoralkonferenzen zustimmt.
2. Ein Dechant führt nicht die Pfarrgemeinden
Wenn auch die Bistumsleitung einen ersten Vorschlag gemacht hat, die 3 eigentständigen Pfarrgemeinden Hl. Edith Stein, St. Franziskus (beide Marl) und St. Sixtus (Haltern a.S.) zukünftig als einen pastoralen Großraum zu betrachten, so bedeutet das in keinem Fall, dass die Pfarrgemeinden aufgehoben werden. Sie behalten durch den Kirchenvorstand ihre kirchenrechtliche wie zivilrechtliche Selbständigkeit.
Da in Zukunft die Pfarrgemeinden wegen des akuten Priestermangel keinen eigenen Pfarrer mehr haben werden, ist die Frage nach der Leitung der jeweiligen Pfarrgemeinde völlig offen. Der Bischof macht Mut, vor Ort eigene Modelle zu entwickeln. Das bedeutet, das auch haupt- oder ehrenamtlich Laien (Männer wie Frauen) für diese Aufgabe in Frage kommen können.
Auf keinen Fall wird ein Dechant Leiter der einzelnen Pfarrgemeinden sein. Er kann und sollte die verantwortlichen Seelsorger:innen regelmäßig zu einem gemeinsamen Austasuch einladen. Dabei kann er natürlich auch seine Ideen mit hineingeben. Die Entscheidung jedoch bleibt auch zunkünftig bei den Pfarreien.
3. Wie wird der zukünftige pastorale Großraum aussehen?
Am 2. November 2021 machte die Bistumsleitung einen ersten Vorschlag. Die Gemeinden in Recklinghausen haben sich zwischenzeitlich deutlich gegen eine Zusammenarbeit mit den beiden Pfarreien aus Herten entschieden, so dass sie nun augenblickich „in der Luft hängen“. Vor diesem Hintergrund muss auch die erste Idee, Marl und Haltern am See als einen seelsorglichen Großraum zu betrachten, neu miteinander überdacht werden. Dazu wird es in nächster Zeit eine Konferenz der Pfarreiräte, Kirchenvorstände und Seelsorger:innen im Könzgen-Heim auf dem Annaberg geben. Augenblicklich ist die neue Konstellation in keinster Weise festgelegt.
f. d. R. U. Müller, Pfarrer
in St. Franziskus Marl.